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Zusammenfassung:

Was lernen unsere

Kinder über Ernährung

in Kitas und Schulen und

was lernen sie nicht?

Was Kinder in Kitas und Schulen essen, prägt ihr Verständnis und ihre Gewohnheiten in Bezug auf die Ernährung sowie ihre Geschmacksnerven ein Leben lang. Die für diese Prägung notwendige Ernährungs- bildung ist auch Aufgabe des Gesetzgebers und staatlicher Institutionen und sollte entsprechend in Kitas und Schulen vermittelt werden. Dieser Aufgabe kommen das BMEL und die DGE mit ihren Ernäh- rungsplänen nur unzureichend nach. Im Gegenteil: Die Informationen, die über die Ernäh- rungspläne sowie deren Umsetzung gegeben werden, vermitteln Grundprinzipien, die der Gesundheit nicht zuträglich sind.

Kinder lernen folgende ungesunde

Ernährungsgewohnheiten:

1. Zucker: Das weiße Pulver gehört zu einer ausge- wogenen Ernährung. Empfohlene Tagesdosen oder Obergrenzen gibt es nicht. Süße Mehlspeisen dürfen gerne auch als vollwertige Mahlzeit ver- speist werden. 2. Salz: Das Verzehren von salzigen Knabberartikeln sowie Salz als Mittel zum Würzen ist in undefinierten Mengen völlig in Ordnung. 3. Frittieren: Frittiertes ist auch für kleinste Kinder, selbst einmal in der Woche und als Hauptmahlzeit, zulässig. Welche Fette man bei der Zubereitung nutzt, ist wenig relevant. 4. Convenience-Produkte: Industriell verarbeitete Lebensmittel sind zulässig und völlig in Ordnung, und das praktisch zu jeder Mahlzeit. 5. Massentierhaltung: Milchprodukte und Wurstwaren, auch aus der Massentierhaltung, gehören regelmäßig auf den Speiseplan. 6. Getreideprodukte: Brötchen, Nudeln, Baguette sollten jeden Tag mehrmals gegessen werden und gerne aus dem Supermarkt. Vollkornprodukte sind zwar vorzugswürdig, sie sind aber nicht zwingend notwendig. 7. Bezugsquellen: Essen kauft man im Supermarkt und es kommt aus der Tiefkühltruhe, aus Plastikbechern, Dosen oder Pappkartons. 8. Verarbeitungsgrad: Obst und Gemüse sind gesund – egal welches und egal ob frisch, gefroren, aus der Konserve, aus einem Quetschbeutel oder als Saft. 9. Wahlfreiheit: Kinder dürfen selber entscheiden, was sie essen. Eine klare Unterteilung in gesunde und ungesunde Nahrungsmittel soll nicht vermittelt werden.

Kinder lernen nichts oder nur sehr wenig

über folgende Lebensmittel, Prozesse und

Konzepte:

1. Lokale Naturprodukte: Das Identifizieren und Zubereiten von Lebensmitteln aus der Umgebung wie Beeren, Pilze, Nüsse, Wildkräuter werden nicht trainiert. 2. Sinnesorgane: Die Geschmacksnerven der Kinder haben keine Möglichkeit, sich an besonders gesundheitsfördernde Nahrungsmittel zu gewöhnen. Dazu gehören neben dem Angebot aus der direkten Natur auch fermentierte Lebens- mittel, Bitterstoffe aus Pflanzen und Innereien. 3. Gefahren: Welche gravierenden Gefahren ein erhöhter Konsum von Zucker, Salz und Zusatzstof- fen für ihren wachsenden Organismus bedeutet, wird nicht vermittelt. 4. Differenzieren: Kinder lernen nicht, innerhalb der einzelnen Lebensmittelgruppen zu differenzieren. Welches Gemüse und welche Obstsorten beson- ders gesund und welche weniger wertvoll sind, wird nicht erklärt. 5. Handhabung: Die Relevanz von einem sorgsamen und umsichtigen Umgang mit Lebensmitteln wird nicht vermittelt. Welche Auswirkungen unter- schiedliche Lagerungs- und Zubereitungsmetho- den auf die Nährstoffqualität haben, wird nicht erklärt. 6. Stoffwechselprozesse: Welche Nahrungsmittel die Verdauung, die Leber und das Immunsystem unterstützen, wird nicht vermittelt. Das Identifi- zieren und Beheben möglicher Mangelerschei- nungen, verursacht durch inadäquate Nahrung, wird nicht vermittelt. Zusätzlich sollte Folgendes bedacht werden: Ganztags- schulen und Kitas sind verantwortlich für 40 – 60% der täglichen Nahrungsaufnahme unserer Kinder. Die von der DGE und dem BMEL ausgearbeiteten Ernährungs- pläne machen es unmöglich, eine ausreichende Versorgung der essenziellen Nährstoffe anteilig zu gewährleisten und sich gleichzeitig innerhalb der vorgegebenen Kalorienangaben für die Altersgruppe zu bewegen. Kinder werden in der betreuten Zeit also systematisch mit essenziellen Mikronährstoffen unterversorgt und gleichzeitig mit energiedichten Nahrungsmitteln überversorgt. Die Anweisungen der Qualitätsstandards bedeuten weiterhin, dass Kinder mit hoher Wahrscheinlichkeit eine große Palette an Zusatzstoffen, Hormonen, Rückständen von Antibiotika und Pestiziden sowie Zusätze der Nahrungsmittelindustrie wie Glutamat, Phosphat und Nitrat zu sich nehmen. Die möglichen Nebenwirkungen sind bekannt, und bei vielen Kindern sind Symptome, die auf eine Belastung durch diese Substanzen vermuten lassen, schon heute mehr als sichtbar. Die Langzeitfolgen sind unerforscht.

DGE-Qualitätsstandards für alle Kinder

Genau diese Qualitätsstandards sollen nun in allen Kitas und Schulen eingeführt werden. Julia Klöckner (CDU), Bundesministerin für Ernährung und Land- wirtschaft, erklärte auf der Fachtagung KiTa- und Schulverpflegung Rheinland-Pfalz zum Auftakt der bundesweiten Tage der Schulverpflegung am 4.9.2018 Folgendes: "Wir müssen gesunde Ernährung einfacher machen 1. Maßnahme: Breitere Anwendung der DGE- Standards. Wenn es darum geht, gesunde Ernährung einfacher zu machen, sind unsere DGE-Standards der GOLD-Standard. Sie machen ein Essen weder teurer noch weniger lecker. Sie dienen als Leitplanke. Daher will ich auch, dass die Qualitätsstandards die Grundlage jedes Speiseplans in KiTas und Schulen werden." Quelle: BMEL Die gleiche Intention wurde bereits im Koalitions- vertrag der CDU/CSU/SPD (GroKo) 2018 verankert. Auf Seite 90 wird erklärt: "Der Bund unterstützt die Länder, damit die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernäh- rung (DGE) als Mindeststandards flächendeckend in Schulen, Kitas und in der Gemeinschaftsver- pflegung eingeführt werden. Dies erfolgt über die stärkere Unterstützung der Schulvernetzungs- stellen und den Ausbau des ˈNationalen Quali- tätszentrums für Ernährung in Kita und Schuleˈ (NQZ)" Quelle: CDU Auszüge aus dem Buch "Deutschland Kranke Kinder" von Ulrike von Aufschnaiter (1)

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