Das Immunsystem ist unser körpereigenes Abwehr- system. Es ist Teil unseres Stoffwechsels. Es ist ein komplexes Netzwerk aus verschiedenen Organen, Zelltypen und Molekülen, in denen lauter chemische Prozesse ablaufen. All diese unterschiedlichen Teile "kommunizieren" in unserem Körper in unterschied- lichen Konstellationen miteinander und schützen uns vor Krankheit und Infektionen.

Verschiedene Organe und Zelltypen

übernehmen unterschiedliche

Aufgaben:

1. Die Haut: Das ist unsere äußere Schutzhülle. Sie dient als Barriere, Schutz und Wachstumsbremse für ungewollte Mikroorganismen. Sie ist nach dem Darm das wichtigste Organ zur Aufnahme von gesundheitsfördernden Substanzen: Vitaminen, Mineralstoffen und Wasser. 2. Die Schleimhäute: Sie befinden sich hauptsäch- lich im Mund, in der Nase und im Genitalbereich. Sie binden Mikroorganismen und Fremdpartikel wie Staub. 3. Die Augen: Sie enthalten das antimikrobielle Enzym Lysozym, das Mikroorganismen bekämpft. 4. Die Atemwege: Dort bindet der Schleim in Rachen und Lunge ungewollte Organismen und Partikel. Mit dem Schleim werden diese Stoffe in den Magen und andere Bereiche im Körper transportiert und dort neutralisiert und/oder ausgeschieden. 5. Die Leber: Dort werden Eiweiße produziert, die sicherstellen, dass bei Verletzungen unser Blut verklebt und sich Wunden schließen. Die Leber ist ebenfalls der Speicher für alle essenziellen Nähr- stoffe, die bei Bedarf von anderen Zellen abgeru- fen werden können. Weiterhin ist die Leber das wichtigste Entgiftungsorgan. 6. Der Magen: Dort produzieren wir unsere Magen- säure, die einen Großteil unerwünschter Bakterien und Mikroorganismen unschädlich macht, damit diese nicht in unsere Blutbahn gelangen. 7. Der Darm: Unsere Darmflora bildet mit ihren unterschiedlichen Bakterienstämmen ein eigenes System der Infektabwehr. Dort werden ebenfalls Vitamine gebildet, die dann wieder andere Organe unterstützen. Der Darm ist auch für den Abtrans- port der "Abfallprodukte" zuständig, die als Stuhl- gang wieder ausgeschieden werden. 8. Der Harntrakt und die Nieren: Eine ähnliche Funk- tion haben die Blase, ihr umliegendes Gewebe und die angrenzenden Nieren. Hier werden die flüssigen Reste und Giftstoffe unseres Körpers gesammelt und über den Urin ausgeschieden. 9. Der Blut- und Lymphkreislauf: Hierbei handelt es sich um zwei Kreislaufsysteme, in denen unter- schiedliche Zelltypen alles, was dort schädlich für den Körper ist, zerstören, zum Beispiel Krebszellen. Bewerkstelligt wird diese Form von Immunabwehr durch nützliche Zelltypen, die in der Fachsprache Neutrophile Granulozyten, Monozyten/Makropha- gen und dendritische Zellen genannt werden. All diese Bereiche schützen unseren Körper also von außen und innen gegen Eindringlinge und helfen uns bei Krankheit und Verletzungen, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Unser Immunsystem ist also ganz entscheidend für unsere Gesundheit. Unsere Aufgabe wiederum ist es, jedes einzelne dieser Organe in seiner Funktion zu unterstützen. Das tun wir, indem wir unserem Körper die richtigen Nährstoffe geben und aufpassen, dass keine schädlichen Sub- stanzen in unseren Organismus gelangen. Wir unter- stützen unser Immunsystem auch, indem wir uns viel bewegen (möglichst an der frischen Luft) und so sicherstellen, dass all diese Nährstoffe auch bei uns im Körper richtig umgewandelt und zu den Organen und Zellen transportiert werden. Ebenso muss man wissen, dass unser Immunsystem kein starres System ist, sondern eines, das sich ständig verändert. Dieses System lernt täglich neue Aufgaben und Schutzfunktionen. Wenn man dem Körper zum Beispiel regelmäßig und in geringen Mengen für uns ungesunde Bakterien anbietet, lernt das Immunsystem, diese zu erkennen und zu bekämpfen. Das Immun- system sollte also, ähnlich wie unsere Muskeln, kon- tinuierlich unterstützt und trainiert werden. Dieser Prozess beginnt bereits im Mutterleib, also während der Schwangerschaft. Das Verhalten einer werdenden Mutter in Bezug auf Ernährung, Bewegung oder Auf- nahme von Giftstoffen über Medikamente oder die Umwelt spielt also eine entscheidende Rolle für die zukünftige Gesundheit des noch ungeborenen Kindes. Im Grundsatz gilt: Je besser die Gesundheit der Mutter, desto gesünder wird ihr Kind werden. Wir können dieses Immunsystem aber auch verwirren oder schwächen. Das geschieht, indem wir ihm über längere Zeit Stoffe anbieten, mit denen das System nichts anfangen kann. Das sind primär Stoffe, die nicht Teil unserer natürlichen Nahrungskette sind. Die Menge und Anzahl dieser unterschiedlichen Stoffe ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen, ent- sprechend auch die Gefahren für unser Immunsystem. Substanzen, die das Immunsystem durcheinander- bringen, einzelne Organe über längere Zeit reizen oder schwächen, sind zum Beispiel konventionelles Speisesalz, Alkohol, Industriezucker, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder auch viele der so genann- ten Lebensmittelzusatzstoffe. Auch viele von der EU zugelassene Stoffe in unserer Nahrung und in Pflege- produkten schaden unserem Immunsystem. Einzelne Teile unserer Immunabwehr können auch von außen verletzt werden: Zum Beispiel unsere Haut oder unser Zahnfleisch. In solchen Fällen ist die Abwehr dort lokal geschwächt. Bakterien können an den ver- letzten Stellen viel leichter in unseren Körper eindrin- gen und unseren ganzen Organismus schwächen. Besonders relevant für eine intakte Immunabwehr ist allerdings unser Darm. Auf den komme ich gleich zu sprechen. Es gibt also sehr viele Faktoren, die einen negativen Einfluss auf unsere eigene Körperabwehr haben können. Ist unser Körper erst einmal geschwächt, kann er sich nicht mehr richtig wehren. Dann werden wir häufiger krank oder entwickeln Autoimmuner- krankungen. Das sind Erkrankungen, bei denen unsere Körperabwehr so verwirrt oder gereizt ist, dass sie an- fängt, für uns eigentlich ungefährliche Substanzen oder eigenes Gewebe zu bekämpfen. Solche Auto- immunerkrankungen sind zum Beispiel Asthma, Multiple Sklerose und Schilddrüsenfehlfunktionen. Wenn das Immunsystem erst einmal richtig verwirrt oder geschwächt ist, dauert es oft Monate und manchmal Jahre, bis es sich wieder normalisiert hat. In der Zeit braucht es viel Geduld und Disziplin, um das Immunsystem vor genau den Stoffen und Reizen, die es durcheinander gebracht haben, zu schützen. Und selbst nachdem sich das Immunsystem wieder beruhigt hat, bleibt oft eine lebenslange Sensibilität in Bezug auf die entsprechenden Störfaktoren bestehen. Bei einem wiederkehrenden Kontakt reagiert der Körper dann mit bekannten oder auch neuen Irrita- tionen und unerwünschten Symptombildern. Um negative Auswirkungen auf seine Gesundheit zu vermeiden, sollte man also genau wissen, was der Körper braucht und was ihm schadet. Dieses Wissen sollte jeden Tag angewendet werden.

Was braucht ein starkes Immun-

system?

Es gilt folgender Grundsatz: Ein starkes Immunsystem wird durch ein richtiges Angebot von außen und einem gesunden Maß von Anspannung und Entspannung im Inneren des Körpers gefördert.

Nahrungsangebot von außen:

1.

Ausgewogene Ernährung: Mit allen und den

richtigen Mengen von lebensnotwendigen Nähr-

stoffen.

2. Genug Wasser: Wasser unterstützt den Transport von Nährstoffen im Körper und das Ausscheiden von Giftstoffen über Urin und Schweiß. 3. Reichlich sekundäre Pflanzenstoffe: Diese Pflan- zenstoffe helfen dem menschlichen Organismus, sich gegen ungewollte Bakterien zu schützen und bei einer Infektion schneller zu heilen. 4. Ein ständiges Angebot geringer Dosen von Bakterien und Viren: Das wiederkehrende Ange- bot dieser potentiellen Krankheitserreger veran- lasst den Körper Antikörper zu bilden, die dann diese Eindringlinge bekämpfen. 5. Wenig Giftstoffe: Giftstoffe belasten den Verdau- ungsapparat und das Nervensystem und behin- dern dadurch die Resorption von Nährstoffen; zudem verbrauchen Giftstoffe ebenso Nährstoffe für den eigenen Abtransport.

Wechsel von Anspannung und Entspannung

im Körper:

1. Schlaf und Entspannungsübungen wie beispiels- weise Yoga, Meditation, autogenes Training (Entspannung). 2. Regelmäßige sportliche Betätigung und immer wieder Bewegungseinheiten über den Tag verteilt (Anspannung). 3. Gefäßtraining wie Wechselduschen, Sauna und Spaziergänge an der frischen und durchaus auch an der kalten Luft. Das stimuliert die Kontraktion von Blutgefäßen an der Hautoberfläche und trainiert die Lunge (Anspannung und Entspan- nung im Wechsel). 4. Eine Fastenkur oder einfach ab und zu eine Mahl- zeit auslassen. Dieser Prozess hilft dem Körper, die Umstellung von Stoffwechselprozessen zu trainie- ren und erlaubt ihm, angereicherte Giftstoffe besser auszuscheiden. 5. Viel Lachen – das spannt viele Muskeln an und hilft unserem Körper, Glückshormone zu produ- zieren, was wiederum unsere Abwehr stärkt.

Was schadet unserem Immun-

system – Zusammenfassung:

1. vitamin- und mineralstoffarmes Essen 2. steriles Essen und ein Umfeld mit zu wenig körperfreundlichen Mikroorganismen 3. zu wenig Bewegung 4. zu wenig Schlaf 5. Zusatzstoffe aus der Nahrung und Giftstoffe aus der Umwelt 6. Medikamente, Alkohol, Zigaretten, Industrie- Zucker, zu viel Salz 7. negativer Stress – dieser verhindert die notwen- dige Entspannung im Körper 8. ein gleichbleibendes, warmes "gemütliches Umfeld" – der Körper wird dann schlaff, es fehlt Anspannung Wer also oft krank ist, sollte zuerst klären, ob all die Faktoren, die man für eine gute Gesundheit braucht, in ausreichendem Maße berücksichtigt werden. Erst wenn all diese Rahmenbedingungen gewährleistet sind und sich immer noch keine Besserung zeigt, ist zu erwägen, ob Medikamente weiterhelfen können. Denn generell gilt: Medikamente behandeln vor allem Symptome, heilen aber nicht oder nur selten die zugrunde liegende Erkrankung. Wenn also falsche Ernährung und Bewegungsmangel die Ursache für ein geschwächtes Immunsystem und Krankheit sind, helfen Medikamente nicht langfristig. Im Gegenteil: Sie belasten den Stoffwechsel zusätzlich mit unnöti- gen Nebenwirkungen, machen oft abhängig und verursachen womöglich noch Sekundärerkrankungen. Das eigentliche Problem – fehlende Nährstoffe oder ein Mangel an Bewegung und Schlaf – wird nicht gelöst.

Weitere Informationen zu "Das

Immunsystem"

MedizinInfo "Aufgaben der Haut" FOCUS 22.3.2012 "Dreck schützt Kinder vor Asthma. Eine große Studie hat die Hygiene- Hypothese untermauert: Wenn Kinder völlig verdreckt vom Spielplatz zurückkommen, hält sie das gesund. Der Kontakt mit Schmutz und Kleinem stärkt das Immunsystem, schützt vor Allergiene und Asthma." Video Dokumentation: "Fasten und Heilen – Wissen und neue Forschung" 2011, Frankreich, ausgestrahlt vom ORF und ARTE zu mehreren Zeitpunkten Auszüge aus dem Buch "Deutschland Kranke Kinder" von Ulrike von Aufschnaiter (1)

Das Immunsystem

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