Auch die Leber ist ein zentrales Organ des gesamten
Stoffwechsels und somit für unsere Gesundheit von
höchster Bedeutung. Die Leber ist unser wichtiges
"Entgiftungsorgan".
Gifte, also Stoffe, die unseren Organismus schädigen
können, kommen entweder von außen, dann werden
sie exogene Toxine genannt. Giftstoffe können aber
auch im Körper selbst entstehen. Das passiert wäh-
rend einer Reihe regulärer Stoffwechselprozesse oder
wenn der Körper krank ist. Dann heißen sie endogene
Toxine.
Zu den exogenen Toxinen, also
Giftstoffen von außen, gehören:
•
Medikamente
•
Alkohol
•
generelle Umweltgifte aus Wasser, Textilien und
der Luft (z.B. Abgase, Tabakrauch, Nitrat)
•
Gifte und Zusatzstoffe aus der Nahrung oder Kosme-
tika (z.B. Zahnpasta, Nagellack, Cremes, Shampoo)
•
Wohnraumgifte wie Lösungsmitteldämpfe aus
Möbeln, Farbanstrichen, Teppichböden, Putzmitteln
•
Weichmacher wie Phtalate und Bisphenol A und
Mikroplastik aus Plastikflaschen und Verpackungs-
folien
•
Schwer- und Leichtmetalle aus der Nahrung (Fisch)
oder als Rückstände von Verpackungsmaterialien
(Alufolie, Tetrapacks) und Zahnfüllungen (Amal-
gam, Quecksilber, Palladium)
•
Aflatoxine: Pilzgifte aus Wohnräumen, Kellern,
feuchten Wänden
•
auch Zucker, Koffein, Kohlenhydrate und Fett sind
in höheren Mengen belastend und somit toxisch
für die Leber
Zu den endogenen Toxinen, also
körpereigenen Giftstoffen, gehören:
•
einige Ausscheidungsprodukte von Bakterien,
Viren, Parasiten von Entzündungsherden (z.B.
chronische Nebenhöhlenentzündung, Darm-
florastörungen, eitrige Zähne)
•
einige Stoffwechselprodukte, die bei Allergien
freigesetzt werden
All diese Stoffe werden von der Leber gefiltert und in
ungiftige Stoffe umgewandelt. Wasserunlösliche
Schadstoffe gibt die Leber über die Gallenflüssigkeit
direkt in den Darm ab. Die Stoffe werden dann über
den Stuhlgang entsorgt. Wasserlösliche Stoffe scheidet
die Leber ins Blut ab. Sie gelangen mit dem Blutstrom
zu den Nieren, die wiederum die Giftstoffe aus dem
Blut filtern. Von dort gelangen die wasserlöslichen
Stoffe in die Blase und werden dann mit dem Urin
aus dem Körper ausgeschieden.
Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Substan-
zen, die der Leber und unserer Darmflora schaden,
ganz ähnlich sind: Medikamente, Alkohol, Tabakrauch,
Umweltgifte, Zucker usw. All diese Substanzen waren
allerdings auch nie Teil unserer natürlichen Nahrung
oder des natürlichen biologischen Kreislaufsystems.
Schnaps, Zigaretten, Tabletten und Lollies liegen ja
nicht im Wald herum.
Weiterhin leistet die Leber für uns
folgende Dienste:
1.
Sie speichert Nährstoffe: In ihren Zellen speichert
sie Zucker, Fett, Eiweißbausteine (Aminosäuren)
und Vitamine, wenn diese nicht gerade anderwei-
tig im Körper benötigt werden. Bei Bedarf kann
unser Organismus dann auf diese Reserven zu-
greifen. Die Leber speichert zudem alle essen-
ziellen Nährstoffe. Dazu gehören die Vitamin A,
E, C, D, B1, B2, B5, B6, B7, B12, Folsäure und die
Mineralstoffe Selen, Eisen, Magnesium, Phosphor,
Calcium, Kalium, Natrium, Zink, Kupfer, Mangan.
Die Leber ist somit unsere körpereigene "Apotheke"
und bietet uns auf Abruf einen Großteil der Nähr-
stoffe, die wir für unsere Stoffwechselfunktionen
brauchen. Das setzt allerdings voraus, dass die meis-
ten dieser Stoffe dem Körper von außen regelmäßig
wieder zugeführt werden.
2.
Sie produziert Proteine: Die Leber übernimmt
ebenso die Produktion von lebenswichtigen Pro-
teinen, also Eiweißen. Diese brauchen wir zum
Beispiel bei Verletzungen, damit unser Blut gerinnt
und wir nicht verbluten. Das Eiweiß Fibrinogen
unterstützt die Blutgerinnung.
3.
Sie unterstützt die Verdauung: In der Leber wird
ebenfalls aus Cholesterin unsere Gallenflüssigkeit
produziert. Diese Flüssigkeit fließt in den Dünn-
darm. Dort werden dann mit Hilfe der Gallenflüs-
sigkeit Fette und fettlösliche Vitamine aus der
Nahrung resorbiert. Die Leber und der Darm
arbeiten also ganz eng zusammen.
Die Leber realisiert über 200 verschiedene Stoffwech-
selprozesse. Rund um die Uhr passieren in diesem
Organ Billiarden biochemischer Reaktionen. Wenn
die Leber ausfällt, sind wir in wenigen Tagen tot. Wir
ster-ben dann an einer Vergiftung. Die Aufgaben der
Leber sind so komplex, dass sie bislang von keiner
Maschine ersetzt werden können.
Ein akutes Versagen der Leber ist selten. Häufiger da-
gegen ist ein jahrelanger und schleichender Zerfall
der Leberzellen. Dies passiert durch drei Hauptfakto-
ren: falsche Ernährung, viel Alkohol und zu viele Gift-
stoffe. Diese Kombination führt dazu, dass der Stoff-
wechsel nicht mehr richtig funktioniert, und das an
vielen Stellen. Bei der Leber ist in einem solchen Fall
zu beobachten, dass diese mehr Fettzellen einlagert
und meist erhöhte Entzündungswerte aufweist. Man
spricht dann von einer Fettleber. Das ist ein klares
Signal, dass im Körper etwas gewaltig schiefläuft.
Eine Fettleber ist oft die Vorstufe von Leberzirrhose
und Leberkrebs. Wer eine Fettleber hat, hat ebenfalls
auch ein deutlich erhöhtes Risiko, an Diabetes zu
erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden. Auch
hier gilt: Wenn ein Organ geschädigt ist, sind meist
auch andere Bereiche in Gefahr.
Unter einer Fettleber leiden mittlerweile 10% unserer
Kinder und über 40% der Erwachsenen. Bei Kindern
ist die Ursache nicht Alkohol, sondern fast ausschließlich
falsche Ernährung und die Aufnahme von Giftstoffen.
Einfache Maßnahmen für eine
Behandlung bzw. Prävention
•
eine wirklich gesunde, ausgewogene Ernährung
mit allen essenziellen Nährstoffen
•
die Vermeidung pharmazeutisch hergestellter
Medikamente
•
wenig bis keinen Alkohol
•
wenig bis keinen industriell hergestellten Zucker
•
keine Zigaretten
•
Eliminierung von Abgasen aus der Luft und Gift-
stoffen aus dem Wasser
•
ausreichend Bewegung und wenig Stress
Für die Förderung der Lebergesundheit sollte man
zusätzlich auch eine Reihe von Nahrungsmitteln ge-
zielt in seine Ernährung integrieren: Lebensmittel, die
unsere Leber in ihrer Entgiftungs- und Stoffwechsel-
funktion unterstützen und insbesondere die Produk-
tion der Gallenflüssigkeit anregen, sind unten aufge-
führt.
Neben Lebensmitteln mit Bitterstoffen sind ebenfalls
Kreuzblütler, Zwiebelgewächse und Kräuter wichtig.
Sie alle haben besonders hohe Konzentrationen von
Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzen-
stoffen. Das wiederum bedeutet eine gesunde Darm-
flora und eine gute Produktion der B-Vitamine und
des Vitamin C, die wiederum die Voraussetzungen für
eine gesunde Leber sind.
Alle bitter schmeckenden Gemüse sowie
bittere Heilkräuter und Gewürze
Die Leber
Chicoree
Artischocke
Radicchio Salat
Löwenzahnblatt
Schafgarbe
Beifuss
Brennnessel
Benediktenkraut
Mariendistel
Curcumawurzel
Kardamom
Kümmel
Bitterfenchelkörner
Sternanis
Alle Kreuzblütler und Zwiebelgewächse
Alle Küchenkräuter
Brokkoli
Blumenkohl
Kohlsprossen
Rosenkohl
Grünkohl
Pak Choi
Chinakohl
Krenn
Knoblauch
Bärlauch
Zwiebel
Dass bittere Kräuter die Leber und Verdauung unter-
stützen, ist auch überall auf der Welt seit Hunderten
von Jahren bekannt. Der Brauch, reichlich Kräuter für
die Zubereitung von Speisen zu nutzen und einen
Kräuterschnaps oder Kräutertee nach schwerer und
fettiger Kost zu sich zu nehmen, war weit verbreitet
und wurde bis vor wenigen Jahren in den meisten
Teilen der Welt regelmäßig praktiziert.
Viele dieser genutzten Kräuter, zum Beispiel Löwen-
zahn, Beifuß, Schafgarbe oder Brennnessel, wachsen
überall in Europa an Böschungen und Wegrändern
und sind kostenfrei zu haben. In Asien, Afrika oder
Latein Amerika gehören zur traditionellen Nahrung
Gewürze und Kräuter wie Curcuma, Kardamom,
Kreuzkümmel, Sternanis oder Fenchelsamen. Im
Supermarkt gibt es viele dieser Kräuter und Gewürze
nur selten oder gar nicht zu kaufen. In industriell her-
gestellten Lebensmitteln sind diese Zutaten Mangel-
ware.
Die Leber ist also sehr wichtig. So wichtig, dass sie es
auf die Titelseite der November-Ausgabe 2017 der
Wochenzeitschrift FOCUS geschafft hat. Unter dem
Titel "Die Leber – das unterschätzte Organ. Was das
Kraftwerk des Lebens zu leisten vermag und wie
achtlos wir es oft behandeln" widmet das Magazin
unserem wichtigsten Entgiftungsorgan zehn Seiten.
Es stellen sich folgende Fragen:
•
Warum braucht es eine Wochenzeitung, die uns
die Funktion der Leber auf wenigen Seiten schlüssig
erklärt?
•
Warum wird uns und unseren Kindern nicht schon
in der Grundschule beigebracht, wie wichtig dieses
Organ für uns ist?
•
Warum lernen unsere Kinder nichts über die Wir-
kung von Bitterstoffen und Kräutern?
•
Wieso erklären uns so wenige Ärzte, welche Lebens-
mittel wir essen sollten, um unsere Leber zu stärken
und welche wir unbedingt meiden sollten?
•
Warum versuchen wir nicht konsequent, kranke
Kinder mit erprobten und wenig belastenden
Naturheilverfahren gesund zu pflegen?
Quellen & weitere Informationen
"Die Leber"
•
Wikipedia "Gift" Anmerkung: Diese Seiten bietet
Definitionen und Zusammenfassung der wissen-
schaftlichen Erkenntnisse und weiterführende Links.
•
Foods from Africa
•
Ärzteblatt.de 2014 "Nichtalkoholische Fettleberer-
krankung – Epidemiologie, Verlauf, Diagnostik und
Therapie"
•
Internisten im Netz "Funktion der Leber"
•
Gesundheitsstadt Berlin 17.9.2017 "Dass immer
mehr Kinder zu dick sind, ist bekannt. Aber dass
schon Dreijährige eine nicht-alkoholische Fettleber
haben, ist wirklich alarmierend."
•
Ärztezeitung 23.6.2017 "Wie viel Fett und Eisen lastet
auf Deutschlands Lebern? Innerhalb der deutschen
Bevölkerung liegt die Prävalenz für eine Fettleber-
erkrankung bei 42,2 Prozent."
•
Netdoktor 8.3.2016 "Fettleber"
•
SWR 7.3.2017 "Heilkräuter für die Leber-Pflege"
•
Zentrum der Gesundheit 11.1.2018 "Leberreinigung
– ganzheitlich"
•
Medizinauskunft "Verdauungsschnaps: Nur mit
Kräutern hilfreich"
•
FOCUS 18.11.2017 "Die Leber – das unterschätzte
Organ. Was das Kraftwerk des Lebens zu leisten
vermag und wie achtlos wir es oft behandeln."
•
Buch: "Leber und Galle entgiften und natürlich
stärken" (GU Ratgeber Gesundheit) 2017, by Nicole
Schaenzler
Auszüge aus dem Buch "Deutschland Kranke Kinder"
von Ulrike von Aufschnaiter (1)
Petersilie
Rosmarin
Salbei
Thymian
Oregano
Rucola
Dill
Schnittlauch
Kresse
Lavendel